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Podiumsdiskussion im Bonner Münster:Assistierter Suizid "Worum es geht und was auf dem Spiel steht"

Das Stadtdekanat Bonn veranstaltet zusammen mit dem Lehrstuhl für Moraltheologie der Katholisch-Theologischen Fakultät und dem Katholischen Bildungswerk Bonn am Montag, 06.03.2023, 19.30 Uhr, eine Podiumsveranstaltung in der Bonner Münsterbasilika zu dem vor einer gesetzlichen Neuregelung stehenden Thema des assistierten Suizids.
Foto Heinz M. Müller in pfarrbriefservice.de
Datum:
18. Feb. 2023
Von:
redaktion@katholisch-in-duisdorf.de

Im Blickpunkt stehen zentrale gesellschaftliche, ethische und institutionell-angewandte Fragen sowie Implikationen für die Praxis. 

Durch die Veranstaltung führt Phoenix-Redakteur Thomas Bade. 

Neben Akteuren aus Medizin, Pflege und Begleitung, die ihre Erfahrungen aus der Praxis erläutern, diskutieren hochkarätige Podiumsgäste:

Prof. Dr. Christiane Woopen
Medizinethikerin, Heinrich-Hertz-Professorin, Universität Bonn.

Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio
Richter des Bundesverfassungsgerichts a. D., Universität Bonn

Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister
Moraltheologe, Universität Bonn

Prof. Dr. Lukas Radbruch
Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Bonn

Anschließend findet ein Come-together mit der Gelegenheit zum Austausch statt.

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich!

Zum Hintergrund:

Im Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt, dass „das allgemeine Persönlichkeitsrecht ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben umfasst. Dieses Recht schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen und hierbei auf die freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen“. Der seit 2015 geltende Paragraf 217 des Strafgesetzbuches, der den geschäftsmäßig betriebenen assistierten Suizid unter Strafe stellte, wurde in diesem Urteil als verfassungswidrig erklärt. Daraus entsteht der Auftrag an Politik und Gesellschaft, mit diesem Urteil umzugehen – die Herausforderung besteht rechtlich und ethisch darin, das festgestellte Grundrecht auf assistierte Selbsttötung zu respektieren, zugleich aber den Missbrauchsgefahren und Risiken zu begegnen, darunter den sogenannten „Normalisierungseffekten“, wenn etwa hochaltrige oder sehr kranke Menschen sich als Last für Angehörige, das Gesundheitssystem oder die Gesellschaft wahrnehmen und aus solchen Erwägungen heraus die assistierte Selbsttötung in Betracht ziehen.

Welche Konsequenzen hat das Urteil mit Blick auf die Arbeit in Medizin, Pflege, Hospizdiensten und Seelsorge? Was sagen die Akteure, die sich tagtäglich um Menschen in Alter, Krankheit und Leiden kümmern? Die Herausforderungen, die aus diesen Praxiserfahrungen heraus deutlich werden, werden mit Perspektiven aus Medizinethik, Theologie, Rechtswissenschaft und Palliativmedizin verbunden: um zu informieren, Problembewusstsein zu schaffen und das Verständnis des Menschen, seiner Freiheit, seiner Autonomie und seiner Grenzen ins Gespräch zu bringen.