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Prävention:Europäischer Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexualisierter Gewalt

Ein Tag, der uns alle daran erinnert, wie wichtig es ist, hinzusehen, zuzuhören und Verantwortung zu übernehmen.
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Datum:
18. Nov. 2025
Von:
Carina Bauer

Am 18. November ist der Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexualisierter Gewalt.
Ein Tag, der uns alle daran erinnert, wie wichtig es ist, hinzusehen, zuzuhören und Verantwortung zu übernehmen.

Uns in den Pfarreien St. Thomas Morus und St. Rochus und Augustinus ist dieses Thema ein großes Anliegen.
Denn wir wünschen uns, dass sich bei uns alle Menschen sicher und wohl fühlen – Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen.
Wo Menschen miteinander glauben, leben und feiern, da braucht es Vertrauen.
Und dieses Vertrauen wächst nur dort, wo Respekt, Achtsamkeit und Offenheit selbstverständlich sind.

Wir wissen, dass die Kirche hier in der Vergangenheit viel Schuld auf sich geladen hat. Zu oft wurde geschwiegen. Zu oft wurde das Leid der Betroffenen übersehen. Und genau das wollen wir nicht fortsetzen. Wir möchten, dass unsere Pfarreien ein Orte sind, an dem Menschen ernst genommen werden – Orte, an dem niemand Angst haben muss, sich zu zeigen oder etwas auszusprechen.

In unseren Pfarreien greifen verschiedene Maßnahmen ineinander, um dieses Ziel zu erreichen. 
Ein wichtiger Teil davon ist unser institutionelles Schutzkonzept. Alle fünf Jahre nehmen wir uns bewusst Zeit, darauf zu schauen, wie wir miteinander umgehen und wo wir uns verbessern können. Das ist keine reine Pflichtübung. Es ist ein ehrlicher Prozess, in dem wir uns fragen: Was hat sich verändert – in unseren Strukturen, Verantwortlichkeiten und in den Formen des Miteinanders? Wo gibt es vielleicht neue Herausforderungen oder neue Risiken, auf die wir achten müssen? Wie arbeiten wir heute in unseren Gemeinden?

Darum schauen wir regelmäßig gemeinsam mit Gemeindemitgliedern, Haupt- und Ehrenamtlichen auf die Gegebenheiten vor Ort und passen unser Konzept an das an, was wir tatsächlich erleben und brauchen. So bleibt Prävention keine Theorie auf Papier, sondern wird zu etwas Lebendigem, das sich mit uns weiterentwickelt. Dieses Schutzkonzept finden Sie auch in unseren Schriftenständen.

Ein zweiter wichtiger Schritt ist das sichtbare Aufmerksam-Machen.
In all unseren Gebäuden – in den Sakristeien, Pfarrheimen und auch in den Toiletten – hängen neue Plakate für Kinder und Erwachsene.
Sie zeigen, wo Menschen Hilfe und Unterstützung finden können, wenn ihnen etwas auffällt oder sie selbst betroffen sind. Es geht uns darum, dass niemand das Gefühl hat, allein zu sein – dass jede und jeder weiß: Es gibt Menschen, die zuhören und helfen. Dazu gehören unteranderem auch die ehrenamtlichen Kontaktpersonen aus unseren Pfarreien.

Zusätzlich schulen wir alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. In diesen Schulungen geht es nicht um Regeln, sondern um Haltung – darum, achtsam zu sein, Grenzen zu erkennen und zu respektieren, Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen, dass jede und jeder weiß, was zu tun ist, wenn einem etwas auffällt, und dass man nicht allein bleibt mit einer Unsicherheit oder einem Verdacht.

So entsteht nach und nach eine Kultur des Hinschauens. Eine Kultur, in der Vertrauen wachsen kann und Verantwortung geteilt wird. Denn Prävention bedeutet für uns: Hinschauen. Zuhören. Handeln. Das sind für uns keine bloßen Schlagworte, sondern ein Versprechen.
Ein Versprechen, dass wir alles tun wollen, damit Kirche ein Ort bleibt – oder immer weiter wird – an dem Leben geschützt, Vertrauen gestärkt und Würde bewahrt wird.

Wir hoffen, dass alle, die zu uns kommen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene – spüren können: Hier bin ich willkommen. Hier bin ich sicher. Hier darf ich sein, wie ich bin.


Pastoralreferentin Christina Wagner (E-Mail: christina.wagner@thomas-morus-bonn.de, Tel.: 0171 5437883) und Jugendreferent Lukas Schmalenstroer (E-Mail: Lukas.Schmalenstroer@thomas-morus-bonn.de, Tel.: 0172 6280219) stehen Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung – die beiden freuen sich über Austausch, Fragen und Gedanken zu diesem wichtigen Thema.

 

Weitere Informationen zum Thema "Prävention" finden Sie hier